Aletschwald und Aletschgletscher Pro Natura Zentrum Aletsch

Naturschutzgebiet

Das Pro Natura Schutzgebiet «Aletschwald», mit seinen dichten bis lichten Beständen aus Fichten, Lärchen und Arven, gehört zu einem der schönsten Bergwälder der Schweiz. Im Sommer blitzen die Alpenrosen hervor, im Herbst ertönt das Röhren der Hirsche.

Als Hauptbaumart des Aletschwaldes weist die Arve hilfreiche Anpassungen an die rauen Klimabedingungen am Nordhang oberhalb des Grossen Aletschgletschers auf. Mit ihrer ausgesprochenen Widerstandsfähigkeit und ihrem langsamen und standhaften Wuchs trotzt sie sommerlicher Trockenheit, winterlichen Stürmen und wird dabei mehrere hundert Jahre alt.

Neben den Arven bietet der Aletschwald auch zahlreichen anderen Lebewesen ein Zuhause. So sind Rothirsch, Gämse, Tannenhäher und die rostblättrige Alpenrose häufig zu beobachten. Mit viel Glück und Geduld können sogar Birkhühner, Steinadler oder die kleinste Eule Europas, der Sperlingskauz, entdeckt werden.

Von der Nutzung zum Naturschutzgebiet

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzten Holzschlag, das Weiden von Vieh sowie das Sammeln von Heidelbeeren dem Aletschwald derart stark zu, dass er sich durch diese Übernutzung in einem schlechten Zustand zeigte. Erst 1933 kam es zu einem wirksamen Schutz, als der damalige Schweizer Bund für Naturschutz, die heutige Pro Natura, einen Pachtvertrag über 99 Jahre unterzeichnen konnte.

Seit der Aletschwald unter Schutz steht, bleibt im Aletschwald totes Holz liegen, vermodert und kehrt in den Kreislauf der Natur zurück. Dabei erfüllt es zahlreiche wichtige ökologische Funktionen. Es bietet Moose und Pilze, Spinnen und Käfer eine Lebensgrundlage und schon bald dient es wieder der Keimung junger Arven oder Lärchen. Neues Leben entsteht!

Eindrücke aus dem Aletschwald

Wandervorschläge

Der Aletschwald bietet nicht nur zahlreichen Pflanzen und Tieren ein Zuhause, sondern lädt auch uns Menschen zu einem eindrücklichen Besuch in der Natur ein. Als Gast sind wir im Schutzgebiet herzlich willkommen! Damit der Wald auch in Zukunft begeistern kann, ist es zentral, dass wir Tiere und Pflanzen nicht stören und die im Schutzgebiet geltenden Regeln einhalten.

Riederfurka – Moränenweg – Hohfluh

(ca. 1 Stunde 30 Minuten, kleine Anstrengung)

Einzigartiger Ausblick auf den Grossen Aletschgletscher und die Walliser Alpen. Wanderung entlang der Seitenmoräne des Aletschgletschers, die am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 11’700 Jahren abgelagert wurde.

Riederfurka – Bischofssitz – Silbersand – Riederfurka

(ca. 2 Stunden, mittlere Anstrengung)

Knorrige, uralte Arven, bezaubernde Moore, Tannenhäher und der Duft des Waldes - im Herzen des Aletschwaldes - erleben Sie die Natur mit all Ihren Sinnen.

Riederfurka - Teiffe Wald – Grünsee – Silbersand – Riederfurka

(ca. 4 Stunden 30 Minuten, grössere Anstrengung)

Vor gut 80 Jahren lag die Region Grünsee noch unter dem Eis verborgen.
Nach dem Abschmelzen des Eises füllte sich die vom Gletscher ausgeschliffene Felswanne mit Wasser, der Grünsee entstand. Speziell an diesem kleinen Gewässer ist, dass es keine Zuflüsse besitzt und nur von Schmelz- und Regenwasser gefüllt wird.